stromanbieter ohne bonitätsprüfung
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Veröffentlicht: 14.07.2014
Aktualisiert: 08.07.2019

Stromanbieter ohne Bonitätsprüfung im Test

Hat man den neuen Job angetreten und ist vollends mit seiner Position und dem zugehörigen Gehalt zufrieden, hegen viele Arbeitnehmer das Verlangen mit der Beantragung einer Kreditkarte finanziell unabhängig zu werden und einen gewissen Status in der Gesellschaft zu erlangen. Zunächst scheint die Welt auch perfekt. Man kauft sich allerhand Möbel und Utensilien, um sich sein Apartment wohnlich zu gestalten und geht mehrere Investitionsverträge ein. Jedoch verführt der Besitz einer Kreditkarte dazu, dass man den Überblick über seine getätigten Einkäufe verliert. Die Folge daraus ist, dass mehrere Gläubiger nicht mehr bedient werden können und der Schuldner, nach Einzug eines gerichtlichen Mahnverfahrens, mit einem negativen Eintrag bei der Schufa registriert wird. Ein derartiger Schufaeintrag kann das Leben eines Verbrauchers von Grund auf verändern. Vor diesem Hintergrund wird er nur unter bestimmten Voraussetzungen vom Vertragspartner akzeptiert. Gleichzeitig werden ihm sämtliche Wege zum e-Commerce versperrt. Es wird ihm nicht nur jeglicher Zugang zu Onlinekäufen untersagt, sondern er gerät auch in Bedrängnis von der Grundversorgung abgeschnitten zu werden. Vor allem Energieversorger prüfen die Zahlungsfähigkeit des Kunden und lassen sich negative Schufaeinträge feststellen, wird ein Energietarif erst gar nicht abgeschlossen oder der bestehende Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Im Zuge dessen stellt sich vielfach die Frage ob, mit dem Besitz eines negativen Schufaeintrages, auf jede Art von Energiezufuhr verzichtet werden muss und das Leben eines Aborigines Einkehr findet? Die Antwort ist ganz klar nein. Auch Leute mit negativen Schufaeinträgen können Verträge mit Energieversorgern eingehen, wenn sie eine Vorauszahlung ihres Energieverbrauchs leisten – Stromanbieter ohne Bonitätsprüfung im Test.

Stromanbieter ohne Bonitätsprüfung Test – Testergebnisse Januar 2011 – aktuelle Testergebnisse für 2013/2014 liegen noch nicht vor

Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Warentest die verschiedenen Anbieter des Vergleichsportals verivox.de im Hinblick auf ihre Vorkassenfunktion und Kreditwürdigkeit analysiert. Damit ein Maximum an Transparenz und Sicherheit gegenüber einem Anbieterwechsel gegeben ist, wurden neben der Analyse auch Bewertungen hinsichtlich der Kreditwürdigkeit des jeweiligen Anbieters durchgeführt. Aber nicht nur die Anbieter wurden im Einzelnen unter die Lupe genommen, sondern auch die inkludierten Leistungen, die mit einem Anbieterwechsel einhergehen.

Testergebnisse und Rankings

Betrachtet man die Anbieter im Einzelnen lässt sich sagen, dass mit einem Wechsel bis zu 1.000,00 € eingespart werden können. Denn häufig erhalten viele Verbraucher ihren Strom noch über ihren Grundversorger, der die Preise mit jedem Jahr kräftig hochschraubt. Hinsichtlich der Anbieter sind vor allem die Tarife der Energieversorger ohne Bonitätsprüfung sehr bemerkenswert. Diese sind durch ihre Charakteristik der Vorauszahlung besonders günstig und attraktiv für den Verbraucher. Doch der Schein trügt, meistens sind sie mit einem höheren Ausfallrisiko des Energieversorgers gekennzeichnet und nicht so preiswert wie sie zu Anfang scheinen. Im Hinblick auf die Sondervergütungen, mit denen Anbieter versuchen neue Kunden anzuwerben ließ sich feststellen, dass Neuzugänge im ersten Jahr von günstigen Preisen profitieren. Jedoch zeigt der Test, dass diese Preisstabilität nicht von Dauer gekrönt und mit jedem Jahr neuen Preiserhöhungen ausgesetzt ist. Aus diesem Grund sollten Verbraucher den Preis vor Ende des ersten Vertragsjahres prüfen und im Hinblick darauf untersuchen, ob der gewählte Anbieter auch ohne Vergünstigungen denselben Standard erbringt, den man an einen Stromanbieter stellt.

Nimmt man die verschiedenen Stromanbieter genauer unter die Lupe, kommen für die Sparte „Anbieter ohne Bonitätsprüfung“ folgende Stromversorger infrage:

Schaut man sich die einzelnen Energieversorger im Detail an, konnte keiner der Anbieter mit einem Rundum-Sorglospaket das Rennen für sich entscheiden. Lediglich der Anbieter „stromistbillig“ konnte sich als verlässlicher Partner herausstellen. Er kennzeichnet sich durch eine ausgezeichnete Bonität. Ferner wird dem zukünftigen Kunden eine Preisgarantie von 12 Monaten versprochen. Dahingehend erwirbt er ein Strompaket mit einer bestimmten Kilowattmenge. Verbraucht er im Laufe des Monats weniger als die vereinbarte Kilowattmenge vorgibt, wird ihm keine Rückerstattung gewährt. 123energie ist auch mit einer sehr guten Bonität ausgestattet, jedoch zeigt die Analyse, dass es weitaus günstigere Tarife gibt. Daneben hat auch die Flexstrom AG mit einer guten Bonität in Erscheinung treten können, hingegen haben Kritiken der verivox Teilnehmer gezeigt, dass sich hinsichtlich ihres Services und Transparenz deutliche Mängel erkennen lassen. Unter einem weniger strahlenden Stern stehen die Anbieter Priostrom und Super Energie, die sich durch eine mittelprächtige Kreditwürdigkeit auszeichnen und ein höheres Ausfallrisiko bergen als ihre Konkurrenten.

Energiezufuhr trotz Schufa

Den Energiebedarf im Voraus zu bezahlen ist nahezu überall, die wohl weit verbreitetste Methode um in den Genuss von Strom zu gelangen. Doch was hat es mit diesem Prinzip auf sich?

Sofern der Verbraucher einen negativen Schufaeintrag besitzt, gibt es nur eine Möglichkeit um nicht gänzlich im Dunkeln sitzen zu müssen: „Kauf auf Rechnung“. Dabei kauft man eine festgelegte Menge Strom für einen bestimmten Zeitraum im Voraus, deren Rechnung per Vorkasse beglichen wird. Dieses Prinzip ist dem Minutenverfahren bei Mobiltelefonen sehr ähnlich. Wird die Summe des erworbenen Volumens nicht aufgebraucht, wird der Restertrag nicht für den Folgemonat gespeichert sondern verfällt. Werden im Gegensatz dazu mehr Kilowatt verbraucht, kann sich der Konsument an einer Nachzahlung erfreuen. Auch wenn dem Konsument ein Stromtarif ohne Einblick seines Schufaeintrags gewährt wird, ist er dazu verpflichtet für eine pünktliche Rechnungsbegleichung zu sorgen.

Weitere interessante Testergebnisse: Stromanbieter Test | Gasanbieter Test | Handyanbieter Test

Vor- und Nachteile des Prinzips „Kauf auf Rechnung“

So einfach Kauf auf Rechnung klingen mag, so enthält es auch ihre Vorzüge und Tücken, die für beide Parteien, sowohl Verbraucher als auch Anbieter, zu beachten sind:
Im Falle des Stromanbieters bietet das Prinzip „Kauf auf Rechnung“ nur Vorteile. Zum einen hat er kein Ausfallrisiko zu befürchten, da er den Strom erst mit Bezahlung der Rechnung zur Verfügung stellt. Zudem verringert sich der administrative Aufwand, da er keinerlei Bonitätsprüfung vornehmen und, durch die Vorauszahlung, auch keine Mahnungen oder Inkassoverfahren in die Wege leiten muss. Mit der Vorauszahlung des Kunden erhöhen sich seine Erträge merklich, die mit dem verbraucherorientierten Energieeinkauf zu Senkungen der Kapitalkosten führen. Aber auch marketingtechnisch kann sich der Anbieter von seiner Konkurrenz abheben, da mit dem Anbieten eines Strompakets, ein zunächst vielversprechender Preis aus Sicht des Kunden angeboten werden kann.

Demgegenüber hat es der Kunde bei der Option „Kauf auf Rechnung“ schon schwerer. Betrachtet man die Vorteile, lassen sich mit dem Kauf von Strompaketen günstige Lösungen für die Energieversorgung finden. Insbesondere für Kunden, die ihren Verbrauch recht genau einschätzen können eignet sich diese Variante. Ferner kann der Verbraucher sicher sein, dass ihm für die Dauer eines Jahres Preisstabilität gewährt wird. Aus diesem Grund sind Strompakete mit langen Preisbindungen bevorzugt zu behandeln.

Auch wenn sich das Erwerben eines Strompakets als sehr lukrativ erweist, ist sie auch an gewisse Risiken gebunden. Hat man sich einmal für ein Strompaket entschieden, ist man an dessen Verbrauch gebunden. Wird im Monat aber weniger verbraucht, werden keine Rückerstattungen geleistet. Bei einem Restbestand von 100 Kilowattstunden kann dies ein Verlust von 18,50 € bedeuten. Werden im Monat jedoch mehr Kilowattstunden verbraucht, als im Vertrag vereinbart, muss der Konsument Nachzahlungen hinnehmen, die 26 Cent je kWh betragen. Sofern der Vertragspartner im Laufe des vertraglich vereinbarten Zeitraums insolvent geht, erlischt sowohl das Recht auf die Energiezufuhr als auch die im Voraus geleistete Zahlung.

Vergleichsrechner als nützliches Instrument

Wer mit dem Gedanken spielt seinen Stromanbieter trotz Schufaeintrags wechseln zu wollen, sollte sich einen Online-Rechner zur Seite stellen. Sobald die eigene Postleitzahl und jährlicher Stromverbrauch in die Suchmaske eingegeben wurden, ermittelt der Vergleichsrechner zunächst einige Anbieter, die im unmittelbaren Umkreis des Verbrauchers liegen. Unter Einsatz der erweiterten Suchfunktion hat der Verbraucher die Möglichkeit, seine Auswahl weiter zu klassifizieren und kann am Ende den Stromanbieter ermitteln, der seinen Ansprüchen Folge leistet. Diese Vergleichsrechner werden nicht nur für Anbieter mit Bonitätsprüfung genutzt, sondern lassen sich ebenfalls auf andere Kategorien wie Anbieter ohne Bonitätsprüfung, in den Bereichen Öko- und Normalstrom, anwenden.

Fazit

Für all diejenigen, die einen negativen Schufaeintrag mit sich tragen, und aufgrund dessen daran zweifeln von der Energieversorgung abgeschnitten werden zu können, ist mit der Lösung „Kauf auf Rechnung“ eine verbraucherfreundliche Variante gefunden worden. In dem Zusammenhang schließt der Verbraucher einen Energievertrag über eine festgelegte Kilowattstundenzahl ab. Aus diesem Grund ist jedem anzuraten ein Strompaket mit verminderter Stundenzahl zu erwerben um etwaigen Verschwendungen zu entgehen. Damit am Ende auch die Entscheidung auf den richtigen Energieversorger gefallen ist, ist es zu empfehlen, verschiedene Anbieter und Tarife mithilfe eines Online Rechners zu vergleichen. Auf die Weise kann man gewiss sein, sich für den Stromanbieter entschieden zu haben, der die eigenen Bedürfnisse und Wünsche im Angebot berücksichtigt.

Weitere Infos: spiegel.de