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Klimaanlagen im Test & Vergleich

Aktuelle Tests & Tipps für den Vergleich 2024
Die sonnige Hitze bringt nicht nur Spaß, sondern hat auch ihre Kehrseiten: Unerträgliche Temperaturen im Haus machen Arbeiten, Lernen oder Entspannen fast unmöglich. Als wirksame Lösung erweisen sich feste oder mobile Klimaanlagen – die Großgeräte sind in diversen Ausführungen erhältlich. Doch für welchen Typ sollte man sich entscheiden, welche Kriterien sind vor dem Kauf zu berücksichtigen? Wir erklären, welche Punkte beim Klimaanlagen-Test entscheidend sind und woran man ein gutes Gerät erkennt.

>> Hier geht es zum Klimageräte-Test für die kleinen Tisch-Geräte <<

Die Typen: Monoblock oder Splitgerät?

Klimaanlagen-Test

Günstiger und einfacher: Monoblock

Konzentriert man sich auf große Anlagen und nicht etwa kleinere Tischgeräte, ist zwischen zwei grundlegenden Typen zu unterscheiden. Die günstigere und hinsichtlich der Installation deutlich simplere Variante stellt der Monoblock dar: Seinen Namen hat er, weil das Gerät aus einem Teil besteht – an der Klimaanlage befindet sich ein Abluftschlauch, der die warme Raumluft durch ein geöffnetes Fenster nach draußen befördert. Monoblöcke können sofort im Baumarkt erworben, an die Steckdose geschlossen und in Betrieb genommen werden. Sie werden häufig auch als mobile Klimaanlagen bezeichnet, da sie frei im Raum bewegt werden können.

Splitgeräte: Professionell installieren lassen

Im Gegensatz dazu erfordern Splitgeräte die professionelle Installation durch einen Fachbetrieb. Sie setzen sich aus zwei Teilen zusammen: Während im Innengerät die Raumluft angesaugt, gefiltert und temperiert wird, sorgt das Außengerät für die Wärmeabgabe – hier strömt das zwischen beiden Komponenten zirkulierende Kältemittel zurück und sorgt für kühle Luft. Man unterscheidet zudem zwischen Single- und Multi-Split-Geräten: Während erstere über genau ein Innengerät verfügen und die Abkühlung lediglich eines Raumes ermöglichen, erfolgt beim Multi-Split der Anschluss mehrerer Innengeräte an ein Außengerät. Alle Split-Varianten sind üblicherweise fest eingebaut. Mit Split-Klimaanlagen und mit einigen Monoblock-Klimaanlagen kann man auch heizen, Monoblockanlagen haben hier jedoch anders als Splitanlagen den Nachteil, dass man eine Öffnung für den Abluftschlauch braucht.

Stiftung Warentest prüft Klimaanlagen 2022

Klimageräte waren im Sommer 2020 eine heiß begehrte Ware. Auch die Mitarbeiter von Stiftung Warentest fragten sich daher, welche Klimageräte wirklich für Abkühlung sorgen. Die Ergebnisse wurden im Juni 2022 (Ausgabe 6/2022) veröffentlicht. Getestet wurden vier mobile Monoblock- und acht festinstallierte Splitgeräte.

Ergebnis des Klimaanlagen Test 2022

Insgesamt stellten die Warentester fest, dass Splitgeräte deutlich schneller für Abkühlung sorgen als Monoblockgeräte. Für den 14 Quadratmeter großen und 2,80 Meter hohen Testraum benötigte das beste Splitgerät vier Minuten, um den Raum von 30 auf 24 Grad Celsius abzukühlen. Im Vergleich dazu dauerte dies bei den Monoblockgeräten zwischen 30 und 45 Minuten. Weiterer Pluspunkt ist der geringere Stromverbrauch bei den festinstallierten Klimaanlagen. Wer jedoch nicht so tief in die Tasche greifen möchte oder kann, ist mit Monoblockgeräte besser beraten. Rund 450 Euro beträgt der Preisunterschied zwischen den jeweils günstigsten Geräten.

Monoblockgeräte – überzeugen im Test nicht

Von den vier geprüften mobilen Klimaanlagen konnte keine überzeugen. Drei getesteten Geräte wurden mit „ausreichend“ bewertet, nur eins mit „befriedigend“.

Der Testsieger unter den Monoblockgeräten De’Longhi Pinguino PAC N90ECO Silent bietet nach Ansicht der Tester eine ausreichende Kühlleistung und das Kühlmittel ist vergleichsweise umweltfreundlich.

  • De’Longhi Pinguino PAC N90ECO Silent (befriedigend)
  • AEG ChillFlexPro AXP26U338CW (ausreichend)
  • Midea Europe Comfee MPPH-09CRN7 (ausreichend)
  • De’Longhi PAC EL92 Silent (ausreichend)

Splitgeräte – teuer, aber leistungsstark

Insgesamt bieten die Splitgeräte deutlich bessere Leistungen, als die mobilen Varianten. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten (zuzüglich Einbaukosten) kommt jedoch auch hier kein Gerät auf eine sehr gute Bewertung. Testsieger Daikin FTXM25R + RXM25R punktete mit dem geringsten Stromverbrauch bei guter Leistung.

  • Daikin FTXM25R + RXM25R (gut)
  • Midea MSAGAU-09HRFN8-ME + MOX201-09HFN8-ME (gut)
  • Samsung AR09TXCAAWKN + AR09TXCAAWKX (gut)
  • LG DC09RH.NSJ + DC09RH.UL2 (gut)
  • Panasonic CS-TZ25WKEW + CU-TZ25WKE (gut)
  • Toshiba RAS-B10J2KVSG-E + RAS-10J2AVSG-E1 (gut)
  • Hitachi RAK-25PSES + RAC-25WSE (befriedigend)
  • Mitsubishi MSZ-HR25VF + MUZ-HR25VF (befriedigend)

Kosten entscheidend beim Klimaanlagen-Test

Sowohl die Anschaffungs- und Installationskosten als auch die laufenden Kosten zählen zu den wichtigsten Eigenschaften einer Klimaanlage. Geht es um die Anschaffung, stehen Monoblöcke deutlich günstiger da als Split-Anlagen: Einerseits entfällt die aufwendige Installation, andererseits besitzen die Geräte einen einfacheren Aufbau. Darüber hinaus können sie auch in Mietwohnungen einfach genutzt werden, wohingegen feste Installationen der Erlaubnis des Vermieters bedürfen. Preislich bewegen sich hochwertige Monoblöcke meist zwischen 100 und 500 Euro, während Split-Anlagen in der Regel rund 600 bis 2000 Euro kosten. Dazu kommt eine Installation, die schnell genauso teuer ist wie das Gerät selbst.

Stromkosten beachten

Natürlich sind auch die laufenden Stromkosten ein zentraler Punkt beim Klimaanlagen Test. Hier zeichnen sich deutliche Unterschiede hinsichtlich der Effizienz ab, da Monoblöcke aufgrund des geöffneten Fensters für den Schlauch mit dem Einstrom warmer Luft zu kämpfen haben. Abdichtungen sind bei Dreh- und Kippfenstern praktisch unmöglich, lediglich für die selten anzutreffenden Schiebefenster existieren entsprechende Lösungen. Noch problematischer sind Klimaanlagen ohne Abluftschlauch, die die neue warme Luft stets wieder herunterkühlen müssen. Somit kommen fast alle Tests zu dem Ergebnis, dass Split-Geräte für den dauerhaften Einsatz besser geeignet sind – wer hingegen nur selten kühlt, findet mit dem Monoblock eine relativ unkomplizierte Lösung.

Leistung und Geräuschpegel

Monoblöcke brauchen länger

Im Alltag ist vor allem die Schnelligkeit des Herunterkühlens von Interesse. Schließlich möchte man nicht zu lange warten, bis eine angenehme Raumtemperatur erreicht ist. Erfahrungsgemäß sind Split-Geräte hier deutlich im Vorteil und erzielen die drei- bis vierfache Geschwindigkeit des Monoblocks. Dafür gibt es diverse Gründe: Nicht nur das Problem des Kippfensters, sondern auch die schwache Leistung und Konzentration auf einen Punkt enttäuschen bei vielen Modellen. Sie bewirken nicht das Herunterkühlen des Raumes, sondern fungieren lediglich als etwas stärkerer Ventilator. Daher sollte man vor dem Kauf unbedingt Tests sowie Erfahrungsberichte lesen und lieber etwas mehr investieren, bevor der Monoblock zum Reinfall wird.

Split-Geräte sind leiser

Die schnellste Klimaanlage nützt nur wenig, wenn sie störenden Lärm verursacht. Sowohl im mobilen als auch im fest installierten Bereich sind sehr leise Anlagen erhältlich, die im Alltag kaum bemerkt werden. Im Allgemeinen besitzen Split-Modelle durch die Trennung von Innen- und Außengerät einen entscheidenden Vorteil, da der hauptsächliche Lärm vom Außengerät ausgeht und daher kaum bemerkt wird. Auch hier gilt: Wer vergleicht, ist im Vorteil. Bei Split-Geräten sollte man zudem den Klimafachbetrieb des Vertrauens nach besonders leisen Modellen fragen.

Digitale Vernetzung – Klima im 21. Jahrhundert

Viele Split-Anlagen verfügen mittlerweile über eine WiFi-Steuerung, die das Bedienen der Klimaanlage von unterwegs aus ermöglicht. Was für viele erst einmal fraglich erscheint, kann von hohem Nutzen sein: Statt die Anlage permanent in Betrieb zu lassen, wird sie einfach eine halbe Stunde vor Ankunft aktiviert und der Raum ist kühl, wenn man nach Hause kommt. Wer allerdings hohen Wert auf Datenschutz legt, wird wohl eher zurückschrecken: Die Apps sammeln häufig Standort-Daten und übermitteln diese an den Anbieter. Zudem sollte kontrolliert werden, ob das einwandfreie Herstellen einer Verbindung gelingt oder möglicherweise Probleme auftreten.

Umwelt – Wie verträglich sind moderne Anlagen?

Testet man Klimaanlagen, spielen Nachhaltigkeit und Gesundheit eine wichtige Rolle. Die gute Nachricht ist, dass für die Zulassung moderner Anlagen hohe Anforderungen erfüllt sein müssen – abgesehen von wenigen schwarzen Schafen wie beispielsweise billigen China-Importen haben weder Monoblöcke noch Split-Anlagen negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Problematisch wird es hingegen, wenn das Kältemittel aus dem Gerät entweicht – bei undichten Leitungen, dem Entsorgen oder Arbeiten an der Anlage kann dies schneller passieren, als man denkt.

Die Gefahren von austretendem Kältemittel

Der Austritt ist nicht nur hochgradig umweltgefährdend, sondern stellt im Extremfall eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Aus diesem Grund ist die fachgerechte Installation einer Split-Anlage durch einen Fachbetrieb essentiell und gesetzlich vorgeschrieben. Beim Kauf einer Klimaanlage finden sich in der Beschreibung Hinweise zur Energieeffizienzklasse sowie dem Stromverbrauch. Wer also Wert auf ein möglichst umweltverträgliches Gerät legt, sollte verschiedene Modelle vergleichen und die Benutzung auf kürzere Zeiträume während des Tages beschränken.

Fazit: Vergleichen lohnt sich

Beim Klimaanlagen-Test werden praktische, ökonomische und ökologische Aspekte berücksichtigt – welches Gewicht die jeweiligen Kriterien haben, ist eine individuelle Entscheidung. Feststeht aber, dass Split-Anlagen ihren mobilen Alternativen in vielerlei Hinsicht überlegen sind – mehr Effizienz, eine höhere Leistung und ein geringerer Geräuschpegel sprechen für sich. Ob damit die hohen Anschaffungskosten und vergleichsweise komplexe Installation gerechtfertigt werden, hängt von der Häufigkeit des Einsatzes ab. Denn wer die Klimatisierung nur an wenigen Tagen im Jahr benötigt, findet mit den Monoblöcken eine günstige und schnelle Lösung. In beiden Fällen verfügen moderne Geräte über eine gute Ökobilanz, stellen bei fachgerechter Installation kein Gesundheitsrisiko dar und vereinen die kühle Raumluft mit einem reinen Umweltgewissen.